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Impuls zum 27. September 2020

Zum 26. Sonntag im Jahreskreis - Beginn der Interkulturellen Woche

Von P. Wolfgang Jungheim, pax christi Nassau-Lahnstein

Lesung / Phil 2, 1–11aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi
Schwestern und Brüder!
Wenn es eine Ermahnung in Christus gibt, einen Zuspruch aus Liebe,
eine Gemeinschaft des Geistes, ein Erbarmen und Mitgefühl,
dann macht meine Freude vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid,
einander in Liebe verbunden, einmütig, einträchtig,
dass ihr nichts aus Streitsucht und nichts aus Prahlerei tut.
Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters.

+Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeitsprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus. Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.

Evangelium in leichter Sprache. Jesus erzählt eine Geschichte von einem Vater und seinen 2 Söhnen
Als Jesus lebte, gab es viele verschiedene Menschen.
Zum Beispiel Religions-Gelehrte.
Oder Politiker.
Oder Schwindler.
Oder Prostituierte.
 
Die Religions-Gelehrten und Politiker dachten:
Wir sind gute Menschen.
Weil wir studiert haben.
Und weil wir über Gott Bescheid wissen.
Und weil wir anständig sind.
Die Schwindler und Prostituierten sind schlechte Menschen.
Die Schwindler und Prostituierten machen unanständige Sachen.
 
Aber die Schwindler und Prostituierten waren gute Freunde von Jesus.
Die Schwindler und Prostituierten hörten Jesus gerne zu.
Die Schwindler und Prostituierten glaubten, dass Jesus von Gott kommt.
Die Schwindler und Prostituierten versuchten das zu tun, was Jesus sagte.
 
Die Religions-Gelehrten und Politiker machten sich über die Schwindler
und Prostituierten lustig.
Und spotteten darüber.
Das war gemein.
Jesus erzählte den Religions-Gelehrten und Politikern eine Geschichte:
Die Geschichte ging so:
 
Es war einmal ein Vater.
Der Vater hatte 2 Söhne.
Einmal sagte der Vater zu dem ersten Sohn: Geh heute in den Wein-Berg zum Arbeiten. Der Sohn sagte: Ja, das mache ich. Aber der Sohn ging trotzdem nicht zum Arbeiten in den Wein-Berg. 
Da sagte der Vater zu dem zweiten Sohn: Geh heute in den Wein-Berg zum Arbeiten. Der zweite Sohn sagte; Nein, ich habe keine Lust. Aber dann ging der zweite Sohn doch zum Arbeiten in den Wein-Berg.

Jesus fragte die Religions-Gelehrten und Politiker: Welcher Sohn hat getan, was der Vater wollte? Die Religions-Gelehrten und Politiker sagten: Der zweite Sohn hat getan, was der Vater wollte.
Obwohl der zweite Sohn zuerst keine Lust hatte. Jesus sagte zu den Religions-Gelehrten und Politikern: Genau. Das stimmt.

Dann erklärte Jesus die Geschichte. Jesus sagte:
Die Schwindler und Prostituierten sind ähnlich wie der zweite Sohn.
Die Schwindler und Prostituierten haben zuerst einige unanständige Sachen gemacht.
Aber die Schwindler und Prostituierten hören zu, wenn ich von Gott erzähle.
Die Schwindler und Prostituierten glauben, was ich von Gott erzähle.
Die Schwindler und Prostituierten tun jetzt, was bei Gott richtig ist.
Die Schwindler und Prostituierten sind jetzt gute Menschen.

Jesus sagte feierlich:
Amen, Amen. Ich sage euch:
Die Schwindler und Prostituierte gehören viel mehr zu Gott als ihr.
Ihr seid nämlich wie der erste Sohn.
Ihr sagt:
Wir wissen alles über Gott.
Wir haben alles über Gott studiert.
Wir sind anständig.
Aber in Wirklichkeit tut ihr nicht, was Gott will.
Ihr macht euch über die anderen Menschen lustig.
Und verspottet die anderen Menschen.
Und ihr glaubt nicht, was ich von Gott erzähle

Umsetzung der Frohen Botschaft meint, dass wir wie Jesus gesinnt dem Zusammenleben dienen, damit wir nach Gottes Willen zusammenwachsen:

Deutsche Städte und Gemeinden sind vielfältig.
Das Zusammenleben in Vielfalt vor Ort gestalten!
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Heute hat etwa jeder vierte Einwohner einen so genannten Migrationshintergrund; mehr als die Hälfte davon mit deutschem Pass. Schaut man aber etwas genauer hin, so erkennt man deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie Ost und West. Willkommenskultur ist aber auch ein Standortvorteil, und das gute Zusammenleben muss organisiert werden. 

Arme und einfache Menschen weltweit sind uns Beispiel, Anstoß … wie Zusammenleben zum Zusammenwachsen werden kann:

Brasilien: Ultras gegen Bolsonaro für Arme
Für uns Ultras ist die Demokratie nicht verhandelbar. „Unsere Regierung dort in der Hauptstadt steht für den Geist von Rassismus und Faschismus. Dagegen kämpfen wir Ultras.“ 'Corinthians-Demokraten' nennen sich die Fußball-Fans, die in São Paulo die Proteste für demokratische Grundwerte anführen – mitten in der Pandemie." Ich bin öfters hier im Klubhaus, als zu Hause. Wir Ultras helfen uns gegenseitig – aber auch anderen außerhalb des Klubs. Jedem, der unsere Hilfe braucht", sagt Cleber Sobrinho, 'Gaviões da Fiel'. Gerade verpacken sie Kleiderspenden. Die treuen Falken sind seit Jahren – ehrenamtlich – sozial engagiert. In der Corona-Krise bereiten sie außerdem jede Menge Essen zu. Allein heute sind es 1.000 Mahlzeiten, die Luciana Cludi und ihr Team später auf der Straße verteilen wollen. „Wir haben gesehen, dass in der Pandemie alle zu Hause bleiben. So sind die Obdachlosen isoliert. Restaurants bleiben geschlossen – und es gibt für sie keine Möglichkeiten zum Betteln mehr", erzählt Luciana Cludi, 'Gaviões da Fiel'.

Also packen die Ultras der Falken mit an. Und fahren die Essenspakete mit ihren Privat-PKW aus. Im Konvoi steuern sie die vielen Brennpunkte in São Paulo an. Und werden dort bereits erwartet. Hinter dieser Mauer befindet sich eine Schule, die seit Jahren geschlossen ist. Rund 60 Familien haben sie nun besetzt. Die Kinder stehen vorne an – für Reis, Nudeln, Wurst und etwas rote Beete. Viele der Schul-Besetzer leben erst seit wenigen Wochen hier. „Das Essen ist nicht das Wichtigste. Sondern die Zuneigung, die wir zeigen. Jeden Samstag kommen wir her und so entstehen Verbindungen, Freundschaften. Ich vermisse sie unter der Woche und will samstags wissen, ob es ihnen gut geht", so Luciana Cludi, 'Gaviões da Fiel'.  Autor: Matthias Ebert/ARD Studio Rio de Janeiro

Kenia: Rollstühle als umweltfreundliche Alternative – Rollstühle aus Schrott mit Motor
„Der Stoßdämpfer kommt hierhin. Unsere Straßen in Kenia sind eine Katastrophe. Normale Rollstühle brechen, wenn sie durch die Schlaglöcher fahren. Dieser Rollstuhl hat kein Problem damit. Er federt das alles ab und hält ewig", erklärt Lincoln Wamae, Autodidakt. Und genau darauf kommt es seinen Kunden an: Katie Syokau leidet an der Glasknochenkrankheit. Die Ärzte diagnostizierten ihr eine Lebenserwartung von höchstens 18 Jahren. Sie ist gerade 29 geworden und hat sich ein eigenes Leben aufgebaut.

Jetzt möchte sie noch unabhängiger werden und nicht mehr auf überfüllte Großraumtaxen angewiesen sein. Gerade jetzt in Zeiten von Corona ist das gefährlich. Ihr erster Rollstuhl kam aus China, der zweite aus der Türkei. Ständig muss er in die Werkstatt.

„Die ursprüngliche Batterie, die in diesem Rollstuhl war, konnte man noch nicht einmal anheben. Als Lincoln seine einsetzte, waren alle überrascht, wie leicht sie war. Lincoln hat Gott geschickt, er ist wunderbar. Und mit seinem Rollstuhl 'Made in Kenya' könnte ich sogar lange Strecken fahren und brauchte keine Sammeltaxen mehr. Ich wäre unabhängig", sagt Katie Syokau. Anfangs hat Lincoln, als passionierter Fahrradfahrer, Fahrräder repariert. Dann begann er ganze Lastenfahrräder zu bauen und irgendwann wurden daraus Rollstühle. "Ich habe immer wieder beobachtet, wie sich Menschen mit Behinderungen in Nairobi durchkämpfen müssen, um überhaupt von Minibussen mitgenommen zu werden. Das hat mich sehr berührt. Ich wollte ihnen was eigenes bauen", erzählt Lincoln Wamae. Birgit Virnich / ARD Studio Nairobi

Armut in Manchester
Marcus Rashford, einer der beliebtesten Nationalspieler der Insel ist von hier. Ein erfolgreicher Stürmer, ein Star, der gegen Boris Johnson antrat und auch da gewonnen hat. Er wisse, was es heißt, hungrig zu sein, erklärte er und siegte mit einer Kampagne gegen Johnson, als der jetzt Essensgutscheine für arme Familien streichen wollte.

„Es ist doch verrückt, dass die Kinder hier heute immer noch hungern, in 2020, das darf noch nicht mehr sein", sagt Marcus Rashford, Nationalspieler England. Die Essensgutscheine, die Marcus Rashford für sie alle hier gerettet hat, werden auch Sarah erstmal über den Sommer helfen.

„Aber wieso musste uns ein Fußballer helfen, und wieso sieht die Regierung das nicht von alleine, wie verzweifelt wir hier sind. Aber es ist toll, was Marcus getan hat. Und klar bin ich dankbar", sagt Sarah, Angestellte in einem Reisebüro....Und dennoch: Rashford hat ganz England gezeigt, was möglich ist, wenn jemand selbstlos die Initiative ergreift, die andern fest im Blick. 1:0 für die Underdogs. Birgit Virnich / ARD Studio Nairobi

„kein Weihnachten in Moria“ – pax christi
Bundespräsident dankt am 11.9.2020 angesichts der Brände und Folgen in Moria den Städten und Bundesländern, die jetzt Flüchtlinge aufnehmen wollen. Mit pax christi fordern wir „kein Weihnachten in Moria“ und mit allen menschenrechtsdenkenden Mitmenschen fordern wir jetzt Evakuierung statt eines neuen Lagers. Wir haben Willige und wollen nicht auf die EU warten, die die Flüchtlinge bedauert, wenn es zu spät ist... Näheres von pax christi unter: www.kein-weihnachten-in-moria.de

Gebete zum Corona-Kollektentag am 6.9.
Allmächtiger, gütiger Gott, du bist der Schöpfer der Welt und Herr über Leben und Tod. In dieser Zeit der Unsicherheit und Krankheit bitten wir um deinen Schutz und Segen. In deinem Sohn Jesus Christus hast du uns gezeigt, wie wir leben können, ohne Angst, sondern in Fürsorge um andere, in der Hinwendung zu den Menschen in Not und Ausgrenzung. Durch sein Kreuz und seine Auferstehung schenkst du uns Hoffnung und neues Leben. Hilf uns, unsere eigenen Grenzen zu überwinden. Schenke uns deinen guten Geist, der stärkt und aufrichtet.

  • Wir beten für alle Erkrankten – erbarme dich; 
  • für alle im Gesundheitswesen – erbarme dich; 
  • für alle, die Versorgung, Betreuung und Sicherheit gewährleisten – erbarme dich; 
  • für die Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft – erbarme dich; 
  • für alle, die Angst haben und verunsichert sind – erbarme dich; 
  • für die Alten und Kranken – erbarme dich; 
  • für die Kinder – erbarme dich; 
  • für die, die wirtschaftlich gefährdet sind – erbarme dich; 
  • für alle Menschen weltweit und für Solidarität miteinander – erbarme dich; 
  • für die Verstorbenen und Trauernden – erbarme dich. 

Auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria, aller Seligen und Heiligen bitten wir um deine Hilfe. Wende uns dein Antlitz zu und sei uns gnädig. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen
 

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